Ich war in den letzten Tagen still, aber nicht untätig.

Meine
aktuelle Einschätzung der Fortschritte nach dem Kundentreffen in Dresden und die wenigen Einblicke in den Arbeitsstil von DBD legen für mich nahe, daß noch mehr passieren muß, um die wesentlichen Ziele der Dresdner Gesprächsteilnehmer zu erreichen. Ich lasse mich nicht länger mit kleinen Informationsbruchstückchen abspeisen, die meist gerade so groß sind wie das Wissen, was ich mir von Forumsmitgliedern angelesen oder selbst erarbeitet habe. Ich glaube gern, daß die Unterstützung durch Kunden von der DBD gern angenommen wird, sehe für meinen Teil aber keine echte Wertschätzung ohne eine offene, zeitnahe (Rück-)Information, von Zusammenarbeit ganz zu schweigen. Genommen wird (weiterhin) viel lieber als gegeben. Schade!
Wenn es nach mir geht, so wird es also im neuen Jahr eine Überwachungsoffensive geben. Meine Planung sieht dazu den Aufbau einer verteilten Überwachung vor, die sich allein aus lokalen, ungeschützt zugänglichen Informationen von MAXXonair-Kundensystemen speist. Inspiriert von der DBD-Überwachungsbox sehe ich nach intensiver Recherche folgende Konfiguration als möglich an:
Code:
Hardware: Linksys WRT54GL, alternativ Buffalo WHR-G54S (preisgünstiger, kleineres Baumaß, trotzdem technisch vergleichbar)
OS-Basis: OpenWRT, Auswahl an nützlicher Zusatzsoftware
Verweise: Linksys
WRT54GL, Buffalo
WHR-G54S,
OpenWRT,
ipkg-Module für OpenWRT
Die ausgewählten Router können mit der alternativen Firmware und eigenen IPTables-Regeln so "hingebogen" werden, daß wir auch ohne den exklusiven Direktzugang zu CPE und DBD-internem Netz an alle relevanten Daten kommen: Die Sensorbox wird als transparente Bridge zwischen CPE und DBD-Router geschaltet, um die CPE abzufragen, ohne besondere Kenntnisse und weitere Hardware beim Kunden vor Ort zu benötigen. Gleichzeitig soll sie auch als Teilnehmer im Kunden-LAN an einen Switch-Port des DBD-Kundenrouters angesteckt werden, um Latenz und Bandbreite zu testen. Eine zentrale Fernwartung ist vorerst nicht vorgesehen, aber sicher realisierbar.
Wenn es nach meinen Vorstellungen läuft, dann kaufe ich wahrscheinlich im ersten Anlauf max. drei Systeme, die ich gegen Kaution/Eigentumserklärung abgebe. Die Konfiguration exklusive Administrationskennwörter und Details zum Zugang auf das System wird öffentlich gemacht. Die vertraulichen Details werde ich nur persönlich an Einzelpersonen weitergeben, wenn es welche geben sollte, die das Projekt mittragen wollen.
Die Anzahl an überwachten Kunden sollte durch weitere Beteiligungen mit Bereitstellung eigener Hardware so groß werden, daß der "Einzelfall"-Mythos vom Tisch kommt. Wegen voraussehbar knapper Geldmittel wird viel von einer klugen Auswahl und der Teilnahmebereitschaft vor allem von "kritischen" Kunden im Außenbereich möglichst vieler Sektoren von Basisstationen quer durch Dresden abhängen.
Sehr vage ist für mich noch der Aufbau der zentralen Datenbank. Als Übertragungsprotokoll sehe ich momentan nichts anderes machbar als (s)ftp (wput bzw. scp). Beim Serversystem sehe ich entweder eine Dateiensammlung oder eine zentrale Datenbank (NetFlow, RRD, Zabbix, ?), wobei ich mir momentan nur eine RRD-Lösung kurzfristig zutraue. Alles andere wäre für mich Neuland, aber ich bin für Empfehlungen offen. Schließlich läuft dann die Übersichtsseite je nach technischen Möglichkeiten als Spiegelung statischer Berichte oder direkt unter DSLfürDresden.de, wo dann auch dynamische Netz-Wetterkarten denkbar sind.
nächste Schritte:
Kauf (m)eines Referenz-/Testsystems
Installation von OpenWRT
Einrichtung einer allgemein passenden Datenerfassung (CPE-Daten, Pings und Bandbreitentests)
Abstimmung zur zentralen Datensammlung und -präsentation
Einrichtung der lokalen Datenspeicherung und -übertragung zum Zentralsystem
Einrichtung des Zentralsystems
Tests, Tests, Tests, 
Wenn es keine ungewöhnlichen Hürden gibt, dann rechne ich mit funktionsfähigen Tests in der Referenz-Sensorbox noch im Januar 2008, dem ersten Sensor mit zentraler Anbindung im Feldtest bis Ende März, Verteilung weiterer Sensorsysteme an Freiwillige im April 2008. Dann wird es eine grobe Übersicht über den Zustand des MAXXonair-Netzes aus Kundensicht geben und Möglichkeiten, die Historie zu dokumentieren und zu hinterfragen.
Ich verhehle nicht, daß ich über den DBD-Kommunikationsstil inzwischen sauer bin. Schon allein die Notwendigkeit für so eine Aktion sagt nicht nur Gutes über MAXXonair aus. Aber wer weiß, vielleicht erreichen wir dann wenigstens mehr Aufmerksamkeit und einen gewissen Partner-Status in diesem massiv kundenfinanzierten WiMAX-Großversuch.
Als externe Referenz wären sicher auch DSL-Kunden anderer Anbieter interessant. Mir klingt die Aussage nach in den Ohren, andere Anbieter hätten im übrigen auch (vergleichbar schwerwiegende?) Probleme. Da kann sich jeder seinen Teil denken.